Mehr als tapfer gewehrt

Die Neuseenland-Volleys Markkleeberg haben das DVV-Pokal-Achtelfinalspiel gegen die Ladies in Black Aachen zwar 0:3 (25:27;14:25;15:25) verloren, sich dabei aber sehr achtbar aus der Affäre gezogen.
370 Zuschauer, die die Neuseenlandhalle phasenweise zum Beben brachten, erlebten einen ersten Satz, in dem die Markkleeberger Damen fast schon über ihre Grenzen gingen, um jeden Ball bis zum Umfallen kämpften und den favorisierten Aachener Erstligisten stellenweise zur Verzweiflung brachten. Das war ein wahres Volleyballfest mit hohem Werbepotential für den (Markkleeberger) Damenvolleyball. Die heimischen Volleys erzielten den umjubelten ersten Punkt und gingen recht schnell mit 5 Punkten in Führung. Die Gäste, die ihren Markkleeberg-Trip sehr enst genommen und sich am Vormittag trainingsmäßig an die für sie eher kleine Halle gewöhnt hatten, waren wohl etwas überrascht vom Markkleeberger Spiel, fingen sich dann aber schrittweise. Es gab lange, sehenswerte Ballwechsel und tolle Einzelaktionen auf beiden Seiten. Markkleeberg hätte den Satz sogar gewinnen können, war bei zwei Satzbällen dem (Teil) Erfolg nahe. Doch leider ging der Satz nach 31 Minuten dann doch verloren, brachten sich die Markkleeberger Damen durch kleine Unkonzentriertheiten unter allerdings hohem Druck um den Lohn des Gewinns eines absolut überragenden Satzes auf durchgängiger Augenhöhe mit den Aachenerinnen. Der Spruch von den „besonderen Gesetzen des Pokals“ wäre hier beinahe Wirklichkeit geworden.
Die Sätze 2 und 3 begannen ebenfalls ausgeglichen, wurden dann aber zunehmend zu einer klare(re)n Angelegenheit für die Gäste, wobei die Markkleebergerinnen auch weiterhin ein hohes Maß an Kampfgeist und Einsatzbereitschaft auf allen Positionen, aber auch Freude am Spiel gegen einen physisch und letztlich auch spielerisch überlegenen Kontrahenten zeigten. Der Zweiklassenunterschied war dabei nicht (immer) zu spüren, auch wenn die kleinen Satzpunkte einen eher deutliche(re)n Verlauf vermuten lassen.
Im Publikum war man sich nach dem Spiel jedenfalls einig: Stolz auf die Markkleeberger Volleys, Dank für ein rundum gelungenes Volleyballevent mit einem Spiel, das gern auch länger als 69 Minuten hätte andauern dürfen, und Glückwunsch den sympathischen Gästen zum verdienten Pokalerfolg. Die mitgereisten Aachener Fans, die noch bis Sonntag im schönen Neuseenland blieben, lobten die Gastgeberinnen für ein beherztes Spiel und meinten sogar, dass ein Satzgewinn verdient gewesen wäre. Hört man sicher gern in Markkleeberg, wo die Pokalträume nun erwartungsgemäß zu Ende sind.
Trainer Tim Reichenbach, der das Spiel schon im Vorfeld unabhängig vom Ergebnis vor allem als beste Werbung für den Volleyballsport in und um Leipzig und für die Neuseenland-Volleys Markkleeberg bezeichnet hatte, meinte am Morgen nach dem Spiel zurecht : „Alle im Team und im Umfeld sind unheimlich stolz auf das, was wir geschafft haben. Nicht nur im ersten Satz, sondern auch zu Beginn der Sätze zwei und drei spielten wir mit Aachen auf Augenhöhe. Vor allem der knappe Satzverlust und die zwei Satzbälle, die wir in Durchgang eins erspielen konnten, haben Eindruck hinterlassen. Schlussendlich haben die Mädels vor allem tolle Emotionen gezeigt und egal, wie es stand, weiter gekämpft. Das gesamte Event war eine großartige Werbung für Volleyball bei den Neuseenland-Volleys und wir sind dankbar für die Erfahrung, die wir dabei sammeln durften.“
Wünschen wir nun den Ladies in Black ein gutes Los für’s Viertelfinale und viel Glück auf dem Pokalweg vielleicht bis ins Mannheimer Finale am 02.03.2025.
In Markkleeberg zieht nach diesem Highlight nun wieder der „Liga-Alltag“ ein, denn schon am kommenden Samstag möchte man den guten Saisonstart fortsetzen und vor hoffentlich wieder voller Halle gegen die Damen des TV Planegg-Krailling weitere wichtige Heimspielpunkte einfahren.